iPhones bei der ARD: Interview mit Georg Maas (MDR)

iPhone im Einsatz bei der ARDVor einigen Tagen sorgte ein Foto für einige Aufregung, auf dem ein Reporterteam der ARD zu sehen war, das während der Hockey-EM per iPhone Beiträge anfertigte. EventElevator hat sich darüber mit Georg Maas unterhalten. Er ist Hauptabteilungsleiter Neue Medien beim MDR.

EventElevator: Wo wird das per iPhone erstellte Material veröffentlicht?
Georg Maas: Mit dem iPhone waren bei der Hallenhockey-EM zwei ARD-Netzreporter am Spielfeldrand unterwegs und haben Interviews, Kommentare und Hintergrundberichte erstellt. Veröffentlicht wurde das Material in einem Sportschau-Special in der ARD-Mediathek.

Georg MaasEventElevator: Ist die Verwendung von iPhones oder smartphones im allgemeinen die Zukunft, wenn es schnell gehen muss?
Georg Maas: Das wird immer vom konkreten Einzelfall abhängen. Wenn es darum geht, wie bei der Hockey-EM in Leipzig oder auch schon beim Bambi, kurze Clips schnell und mit geringem Aufwand  für Zielgruppen verfügbar zu machen, die vornehmlich Facebook, Twitter & Co. nutzen, werden Smartphones auch künftig ein geeignetes Mittel sein. Wenn das Neujahrskonzert der Berliner Philharmoniker im Ersten in HD-Qualität übertragen wird, muss selbstverständlich andere Technik genutzt werden. Im Gegensatz dazu haben wir für die die Bitrate sogar heruntergeschraubt, um schnell zu sein.

EventElevator: Wie funktioniert der Vorgang im Einzelnen, vom Interview bis zum fertigen Beitrag?
Georg Maas: Aufgezeichnet wird auf dem iPhone und dann gibt es zwei Wege: Entweder wird auch auf dem iphone geschnitten und dann per Dropbox überspielt oder  es wird auf dem Rechner geschnitten und dann per FTP überspielt. Anschließend wird das Material wie bei der Hockey-EM auf Sportschau.de veröffentlicht oder wie bei der Bambi-Verleihung im YouTube-Channel der ARD. Als Mikrofon haben wir ein Flashmic benutzt. Das hat einerseits das iPhone gespeist und zusätzlich auf seinem eigenen Speicher die O-Töne für den Hörfunk aufgezeichnet.

EventElevator:Kommt neben dem Gerät von Fostex auch Material anderer Hersteller zum Einsatz?
Georg Maas: Wir hatten uns diesmal für das von Ihnen genannte Gerät entschieden, testen aber auch andere.

EventElevator: Auch bei der Bambi-Verleihung wurde schon so gearbeitet, werden wir uns an diesen Anblick gewöhnen müssen oder handelt es sich nur um Experimente?
Georg Maas: Ich würde Ihre Frage gern umdrehen: Ist es nicht gut, sich daran zu gewöhnen, wenn den Nutzerinnen und Nutzern auf diesem Wege viel mehr Inhalte zur Verfügung gestellt werden können, als es sonst möglich wäre?  Darauf würde ich mit ‚ja‘ antworten.

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Interview: Markus Wilmsmann