Soundhouse und L-Acoustics mit Helene Fischer auf Stadiontour

Mit mehreren Bühnen, Flugnummern und innovativer App-Einbindung setzte Helene Fischer bei ihrer „Farbenspiel“-Stadiontour 2015 neue Produktionsstandards – gewürdigt u.a. mit einem LEA Live-Entertainment-Award. 

Nach einer nicht minder spektakulären Hallentour kehrte der erfolgreichste deutsche Popstar der letzten Jahre im Sommer 2018 in die großen Arenen zurück. Neben einer imposanten LED-Wand, die in ihrer Kombination aus Größe und Auflösung bislang nur selten zu sehen war, trug auch der herausragende Stadion-Sound zum perfekten Konzerterlebnis bei. Für Soundhouse und den FOH Alex Spengler gibt es hier seit Jahren nur eine Wahl: L-Acoustics.

Mehr Bass aus der Luft

96 K2, 48 K1, 32 K1-SB, 32 KS28 – eine beeindruckende Anzahl, findet auch Alex Spengler, langjähriger FOH-Engineer von Helene Fischer und technischer Leiter der aktuellen Produktion: „Wir haben das System im Vergleich zur letzten Stadiontour noch einmal deutlich aufgewertet – nicht zuletzt durch die geflogenen Subs, mit denen ich den Sound am Pult noch besser formen kann.“

Der Blick auf die rund 56 Meter breite und 28 Meter hohe Bühne ist wahrlich beeindruckend und wird durch vier PA-Arrays abgerundet: 10x K1 + 4x K2 + 4x K1-SB als L/R-Konfiguration mit acht weiteren, dahinter geflogenen K1-SB, die von zwei ausgewachsenen K1/K2 Side-Hangs für die Haupt- und Gegentribüne flankiert werden.

„Bei der letzten Hallentour hatten wir durch die komplexere Bühnensituation eine etwas spezielle Konfiguration mit mehreren Clustern in der ganzen Halle“, so Spengler weiter. „Obwohl die Beschallung hier eher klassisch geplant wurde, bietet mir die Kombination aus K1/K2 und den geflogenen Subs alle Möglichkeiten, die ich unter anderem durch das neue Pult (seit 2018 setzt Spengler auf ein Avid S6L) hinzugewonnen habe.“

LAcoustics Helene Fischer 2

K2-Delay-Tower mit den zentralen vier K1/K2-Arrays im Hintegrund

Die Sache mit den Delays…

Als ergänzende Beschallung für die Oberränge fungieren 6x K2 pro Seite unter dem Tribünendach. Zudem sorgen zwei Delay-Tower plus ein K2 Stack-Delay hinter dem FOH-Bereich für perfekte Ortbarkeit. „Das gestackte Delay in der Mitte ist eine Alternativlösung, da uns ein dritter Delay-Tower nicht genehmigt wurde“, erläutert Jürgen Erhard, System-Engineer von Soundhouse. Hier werden Erinnerungen wach an die Farbenspiel-Tour 2015, auf der die eingesetzte Spidercam für die Helene-Flugnummer einen dritten Tower verhinderte. „Je nach Stadion kombinieren wir in diesem Fall Stack-Tower und geflogene Delay-Systeme für den hinteren Tribünen-Bereich.“

Syva versteckt auf der Bühne

Wer ganz genau hinschaut, erkennt auf der Bühne auch zwei einzelne, geflogene Syva-Lautsprecher, die dem erweiterten Monitoring für die Tänzer dienen. Obwohl die Syva im Rahmen der Stadion-Produktion nur ein kleines Rädchen im Beschallungsgetriebe sind, zeigt sich Erhard absolut begeistert von dem schlanken Colinear-System: „Die Syva sind einfach großartig. Immer, wenn Holger (Holger Wild, Monitor-Engineer) die Syva alleine einschaltet, stehen wir am FOH und fragen uns, wo der ganze Sound herkommt…“, so Erhard.

Dominante Vocals

Eine einzelne Künstlerin im Zentrum einer riesigen Bühne in einem großen Stadion, umrahmt von zahlreichen Musikern und Tänzern – hier müssen System und FOH jederzeit ineinander greifen, um den Fokus auf die Stimme als Emotionsträger zu legen. Insbesondere, wenn diese „keine allzu laute Sängerin ist“, wie Alex Spengler aus Erfahrung weiß. „Mit dem L-Acoustics-System haben wir jedoch einen vollen, jederzeit präsenten Vocal-Sound geschaffen, der sich überall im Stadion durchsetzt und die Stimmung perfekt transportiert.“ Mission geglückt.

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FOH-Engineer und Produktionsleiter Alex Spengler