Lichtdesign für Rea Garveys „Get Loud“ Tour 2016

Die im Tageslicht neongrellen Dekoschnüre fügen sich im richtigen Licht sehr schön in das Gesamtkonzept ein.

Wenn man das Bühnendesign der „Get Loud“ Open Air Tour von Rea Garvey im Licht der Sonne betrachtet, wähnt man sich auf einer Goa-Party, doch weit gefehlt – je nach Beleuchtung sind die neonbunten Elastikseile unsichtbar bis äußerst effektvoll. Wir waren in der Jungen Garde in Dresden beim Tourabschluss dabei.

Die Besonderheit und der Grundgedanke bei dem Design für die diesjährige Tour war für Licht- und Bühnendesigner Chris „Rocketchris“ Glatthor die Erschaffung unterschiedlicher Räume, die vor allem mittels der Neonstrippen und runden Podesten in unterschiedlichen Größen und Höhen realisiert wurden. 

Die neuesten verwendeten Geräte waren sicherlich die Spikies von Robe, dieals eigene Lichtebene vor dem Backdrop platziert wurden. Glatthor war zuerst etwas skeptisch, ob die Lichtausbeute für seine Zwecke ausreichen würde, doch er wurde nicht enttäuscht. Klein, leicht und flexibel einsetzbar – das sind die Eigenschaften, mit denen ein Movinglight im Jahr 2016 vor allem punkten kann.

Desweiteren verwendet Chris Glatthor unter anderem eine Reihe Litecraft LPiX.40 Mk2. Die mit 40 RGB LEDs bestückten Sticks werden bei den Konzerten mittels Kling-Net Protokoll über den DPiX.1-Controller automatisch gefunden und adressiert – eine immense Arbeitserleichterung. Erleichtert wurden dabei auch der Transport sowie die Auf- und Abbauarbeiten der LED-Sticks, da die Tools nebeneinander an Dollys montiert wurden.

Halogenflair dank verschiedener Dimmerkurven

Bereits bei seinem Design für Andreas Bouranis HEY-Tour im Jahr 2014 verwendete Christian Glatthor den Litecraft TPiX.7. Das Panel für Matrix-Beameffekte ist mit insgesamt 49 warmweißen CREE LEDs hinter einer 7° Optik bestückt. Unterschiedliche Dimmerkurven emulieren ein Dimmverhalten wie bei Halogenlicht. Bei einem Song ersetz eins der Panel sogar einen Verfolger, wenn Rea Garvey in der Menge badet und auf diese Weise von der Bühne aus beleuchtet wird, während er eine Runde durch die Open-Air-Area dreht – eine pfiffige Sache.

Den Part der Strobes übernehmen zum einen lokal zugemietete SGM X5 oder vergleichbare Geräte, in der Jungen Garde kommen die brandneuen SuperNova RGBW von Ehrgeiz mit pixelfreier Optik zum Einsatz. Besonders eindrucksvoll stroben auch die Ayrton MagicBurst, von denen vier Stück mit im Gepäck sind. Die bekannte quadratische Movinglight-Grundform von Ayrton ist bei diesem Gerät mit einer 8×8 LED-Matrix bestückt, aus der ordentlich was rauskommt. Und ein bewegliches Stroboskop ermöglicht noch einmal ganz andere Effekte.

Ein Licht-FoH für unter 10.000 Euro

Bei der Wahl des Medienservers setzte Chris Glatthor auf eine ArKaos MediaMaster 4 Software, über die er bei einigen Shows mit ArtNet, Kling-Net und DVI-Videosignal bis zu drei unterschiedliche Protokolle aus einem Server ausspielte. Für die Lichtsteuerung kommt eine Nano Hog 4 mit dem DMX-Prozessor DP 8000 und ein Hog 3 Mini Playback Wing von High End Systems zum Einsatz.

Ansonsten fallen die vielen unverwechselbaren Gimmicks auf, die Glatthor zum Einsatz bringt: Der leuchtende Mikrofonständer etwa, der gleichzeitig als Ladezustandsanzeiger seiner Akkus fungiert, die Kamerafernsteuerung, mit der Glatthor seine Spiegelreflex von der Hog aus bedienen kann (beides erdacht von Thorsten Menzel von T.C.M. Light-Solutions) oder überhaupt die ganze FoH-Konstruktion an sich – überall wurde getüftelt und gefeilt. Angenehmer Nebeneffekt: Am FoH wurden weniger als 10.000 Euro verbaut.

Technischer Dienstleister für das Material war die Firma TDA Rental GmbH aus Bottrop, in deren One2One Studio auch die technischen Proben stattfanden.

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