grandMA3 auf dem Parookaville Festival 

Time Lab Stage beim Parookaville Festival 2023 (Foto © Jan Heesen)

Vom 21. bis 23. Juli machte das Parookaville auf dem Gelände des Flughafen Weeze seinem Namen wieder einmal alle Ehre. Für Fans ist das Parookaville mehr als nur ein weiteres EDM-Festival, sondern eine eigene Stadt mit allem, was dazu gehört: Rathaus, Postamt, Kirche, Shopping-Boulevard u.v.m. Das Herzstück der fiktiven Stadt sind natürlich die diversen Bühnen, auf denen 2023 unter anderem Steve Aoki, Felix Jaehn, Alle Farben und weitere internationale Top-DJs spielten. Neben der Main Stage gehört dabei auch die Time Lab Stage zu den beliebtesten Treffpunkten in Parookaville. Rund 200 Scheinwerfer und 270 m² LED-Panels machen im ehemaligen Flugzeugbunker richtig Alarm – und wurden in diesem Jahr erstmals von einer grandMA3 full-size im 3er-Softwaremodus gesteuert.

Lichttechnische Planung und Umsetzung durch Thomas Koppers

Für die lichttechnische Planung und Umsetzung der Time Lab Stage – sowie weiterer Parookaville-Bühnen – zeichnete auch in diesem Jahr Thomas Koppers verantwortlich. Nach der Set-Planung in Vectorworks nutzten Koppers und Lichtdesigner Janik Hensen (Dekor Event) die Multimedia-Showdesign und Visualisierungssoftware Depence zur Vorprogrammierung der Time Lab Stage. „Der MVR-Import von Vectorworks nach Depence und in die grandMA3 hat uns die Arbeit im Vorfeld und während des Festivals enorm erleichtert“, erläutert Thomas Koppers. „Zudem haben wir ausnahmslos GDTF-Fixtures verwendet, um dieselben Fixture-Typen auf allen Plattformen nutzen zu können.“

Zusätzlich zur full-size Konsole umfasste das grandMA3 System für die Time Lab Stage eine grandMA3 processing unit M sowie drei grandMA3 8Port Nodes für die DMX-Ausgabe. Obwohl die Time Lab Stage nicht zu den größten Bühnen auf dem riesigen Parookaville-Gelände gehört, umfasste die Licht-Programmierung beachtliche 16.000 Parameter. Ein Grund mehr für Thomas Koppers, die Vorteile des 3er-Softwaremodus zu nutzen: „Die Recipes sind ein echter Gamechanger beim Anpassen von Presets und Looks, die ich in dieser Form in keinem anderen System finde.“ Auch das Selection Grid gehört zu Thomas‘ Favoriten, wenn es darum geht, Effekte zu programmieren und diese im Anschluss über das Selection Grid dreidimensional auf verschiedenen Selektionen zu benutzen. „Das spart einfach enorm viel Zeit, besonders für Busking-Shows.“

Während Thomas Koppers bereits seit längerer Zeit im 3er-Modus unterwegs ist, gibt Janik Hensen zu, dass ihn der Umstieg von 2 auf 3 am Anfang vor Herausforderungen stellte. „Nachdem ich verstanden hatte, dass ich meinen alten grandMA2 Workflow nicht 1:1 in die 3er-Software übertragen kann, sondern mich für bestimmte Aspekte auf den erweiterten 3er-Workflow einlassen muss, war der Knoten geplatzt und hat meinen Workflow letztendlich sogar schneller gemacht als vorher.“ 

Neben der Time Lab Stage war der Großteil der Parookaville-Bühnen, inklusive der Main Stages, ebenfalls auf MA Systemen im Mode2 oder Mode3 unterwegs. Auf der Desert Valley Stage konnte man sogar beide Software-Versionen im Einsatz beobachten: Die Bühne wurde im Mode2 gesteuert, doch ein US-Act setzte Mode3 für seine Show voraus – gesagt, getan. Das System wurde im Mode3 gestartet und der Operator vor Ort konnte die nächsten Eindrücke für seine persönliche grandMA3 Startshow mitnehmen. Nur ein Beispiel für die herausragende Arbeit und Flexibilität der Crews auf allen Bühnen im Parookaville.