Die Ärzte – Aufgeräumt & abgehängt

Die Würfel werden per Cyberhoist-System verfahren

Witziger als die Toten Hosen, jünger als die Scorpions und im Gegenzug zu Rammstein bevorzugen sie aufgeräumte und cleane Bühnen: Die Ärzte sind nach eigenem Bekunden sowieso die „beste Band der Welt“, im Kreis der deutschen Superstars sind sie auf alle Fälle einmalig. EventElevator hat in der Olympiahalle München ein außergewöhnliches Spektakel dokumentiert.

Als Trio hat man es nicht leicht, vor allem nicht, wenn man in allen Städten der Republik nur die größten Hallen füllt. Die Ärzte aus Berlin scheinen damit allerdings kein Problem zu haben, im Gegenteil: Sie mögen aufgeräumte und cleane Bühnen, auf denen nicht viel mehr steht als ein Schlagzeug sowie Bass- und Gitarrenamps. Die eigentliche Kulisse hängt im Dach: Fünf Würfel, bestückt mit LED-Movinglights von Robe, Mirage-LED-Modulen von Clay Paky und ACL Vierer-Bars. Das gesamte Licht- und Tonequipment liefert satis&fy, die Rollbühne kommt von Gunther Hecker.

Erste Tour mit LED-Screens

Die fünf Würfel werden mit Hilfe eines Cyberhoist-Systems verfahren und sind an drei Seiten mit dem Lichtequipment bestückt. Völlig neu auf dieser Tour sind die LED-Screens zu beiden Seiten der Bühne, sowas hat es bei den Ärzten vorher nicht gegeben. Ebenfalls zum ersten Mal mit an Bord sind die Robe Robin 100 LEDBeam, die in den Würfeln verbaut sind.

Französisches Highlight mit bayerischer Basis

Als Beschallungssystem fungieren verschiedene Systeme von L-Acoustics (K1, V-Dosc und dV-Dosc), sowie überraschenderweise 24 X-Line-Subs von Electro-Voice. Diese Zusammensetzung kam auch schon bei Konzerten von Jan Delay zum Einsatz und Co-FoH Christian Wattenberg erklärt die Hintergründe: „Wir haben vor allen Dingen in den größeren Arenen gute Erfahrungen mit diesen Bässen gemacht, da sie einen schönen Punch haben (40 – 60 Hz), ohne im Tiefbassbereich (20 – 40 Hz) unpräzise zu werden. Auch scheinen diese Bässe nach hinten deutlich leiser zu sein als die SB28 von L-Acoustics. Da wir unsere Bässe komplett unter der Bühne installiert haben, war dies ein ausschlaggebendes Argument, um möglichst wenig negativen Einfluss auf den Bühnensound zu produzieren“. Die Wedges für Farin und Rod sind übrigens unter der Bühne verbaut und die beiden Musiker stehen auf Gittern – womit wir wieder beim aufgeräumten Bühnendesign wären.

don nadolny

Philipp „Don“ NadolnyPhilipp „Don“ Nadolny, der seit 1996 mit von der Partie ist, bedient am FoH eine analoge Midas Heritage 2000, um auf spontane Ideen der Band vorbereitet zu sein. Denn genau wie das Publikum weiß auch die Crew nie so ganz genau, was dem Trio als nächstes einfällt. Aber da der Don sich seine Crew selbst ausgesucht hat, ist er bestens gewappnet für alle Einfälle der drei Musiker, die er übrigens nicht als klassische Band sieht, sondern als drei Individuen, die zusammen auf der Bühne stehen, wo dann die unterschiedlichsten Dinge passieren: Schräge, schöne, lustige und melancholische Momente wechseln sich ab, die Redebeiträge zwischen den Songs sind fast genauso wichtig wie diese selbst und Bassist Rod steht hin und wieder auch mal am Schlagzeug.

Zeitersparnis dank Rollbühne

lui helmigLui HelmigLichtmann Lui Helmig macht den Job bei den Ärzten seit 27 Jahren und hat die Lichtwürfel ursprünglich für zwei Konzerte im letzten Jahr entworfen. Die Band war davon aber so angetan, dass sie auch auf der aktuellen Tour mit dabei sind – zerlegt werden sie übrigens nicht, sie wandern als Ganzes in den Truck.

Die Bühne besteht aus dem LiteDeck-Bühnensystem und erspart pro Tag etwa 2,5 bis drei Stunden an Zeit: Während Licht und Ton für das Rigging vorbereitet werden, wird davor die Bühne zusammengesetzt. Sobald das übrige Material im Dach hängt, wird die Bühne nur noch darunter geschoben – komplett mit Backline, Monitor- und Backlinerplatz.

Im Video nimmt uns Tourrigger Chris Böttger mit ins Dach der Olympiahalle, die auch nach mehr als 40 Jahren eine architektonische und statische Meisterleistung ist, wir erfahren, warum hinter einem guten Foh-Mann heute immer auch eine gute Crew steht und Lui Helmig erzählt Geschichten aus den wilden Tagen des Rock’n’Roll: Weißt Du noch, wie’s früher war?

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Autor: Markus Wilmsmann