Gunnar Loose und sein Lichtdesign für K.I.Z

Die HipHop-Crew K.I.Z. ist mit der aktuellen Hurra, die Welt geht immer noch unter-Tour mit einer ausgefeilten und detailverliebten Produktion unterwegs.

Denn völlig neu ist das Setup nicht: Die DJ-Kanzel in Gestalt eines fahrbaren Panzers mit drehbaren Turm war ursprünglich ein Flakgeschütz, das Feuer spucken konnte – ein Unding für jeden Technikfan, aus einer Flak kommt schließlich kein Feuer, sondern Geschosse.

Also musste der Panzer her, dessen Kettenglieder alle einzeln ausgefräst sind und der das Monitoring für den DJ geschickt in seinem Turm integriert. Gebaut hat das beeindruckende Ding die Firma kulissenwelt aus Ratingen, mit denen Licht- und Setdesigner Gunnar Loose schon für Fettes Brot zusammengearbeitet hat. Von kulissenwelt stammen auch die vier Statuen, keine von ihnen wiegt mehr als 50 Kilo.

Ergänzt wird der Tank durch vier Statuen im Stil totalitärer Regime, die in den besten Momenten in einer Farbe angeleuchtet werden, die an billige Plastiksoldaten erinnert. Und natürlich können die Statuen mit ihren Laseraugen schießen, ist doch Ehrensache.

  Gunnar Loose über sein Licht- und Setdesign für K.I.Z

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Gunnar Loose hat einen wirklich tollen Job bei dieser Tour: Weil auf der Bühne ständig irgendwas passiert – eine Konfetti-Todesschwadron, die die Bühne entert, die Geburt von Sänger Maxim aus der „Holzrosi“, der schießende und fahrende Panzer und und und – weil also ständig was los ist, muss sich Loose nicht groß mit Feinheiten aufhalten, sondern kann im Prinzip die ganze Zeit durchballern.

Obwohl er eigentlich kein großer Freund von Beamshows ist, bot sich diese Ästhetik für K.I.Z an und wurde beim Auftritt in der Wuhlheide mit etlichen Falcon-Scheinwerfern und mehreren Dutzend fackelbewehrten Statisten auf die Spitze getrieben.

Für die aktuellen Gigs kommen eine Reihe Sharpies von Claypaky zum Einsatz, die mit ihren messerscharfen Beams weite Teile der Lichtshow dominieren. Der Backdrop wird mit SGM P-5 illuminiert, für die Statuen und das Set benutzt Loose MAC Quantum und MAC Viper Wash.

„Wir nennen sie Drohnen“

Nicht zu vergessen die „Drohnen“, wie sie im K.I.Z.-Jargon heissen: Trussrahmen mit vier LEDBeam an den Ecken und einem Sharpy in der Mitte, die dem Ganzen einen unverwechselbaren Touch verleihen.

Und wie immer, wenn Gunnar Loose an seiner ChamSys sitzt und mit dem Taktgefühl des Musikers seine Szenen abfeuert, scheint das Lichtrig ein lebendiges Wesen zu sein, das nach jedem Song ächzt und schnauft, bevor die nächste Netzhautattacke sich ihren Weg vom FoH zur Bühne und weiter in die Retina bahnt.

Ton ist das halbe Bild

Wer sich beim Betrachten des Videos fragt, warum nicht mehr Aufnahmen vom Konzert zu sehen sind: Die für die Beschallung zuständige Crew von Complete Audio (Generaldienstleister Licht und Ton) hat ebenfalls einen sehr guten Job abgeliefert, das können wir immer daran erkennen, wenn die Bässe die Bilder unserer Kamera verzerren. Dann klingt’s fett und gut.

Konzert von K.I.Z.
Sekunden vor dem Pit

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